Bündnis 90/Die Grünen fordern das Bezirksamt auf ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen in Marzahn-Hellersdorf umzusetzen. Zwei Drittel der deutschen Bevölkerung lehnen die Haltung von Wildtieren in Zirkussen ab. Zu Recht! Gemeinsam mit Tierschützern fordern wir seit langem ein Haltungsverbot bestimmter wildlebender, nicht domestizierter Tierarten im Zirkus. Dadurch würde nicht nur der Tierschutz deutlich gestärkt, sondern auch der praktische Vollzug erleichtert.
In Ländern wie Österreich, Großbritannien oder Bulgarien ist die Wildtierhaltung in Zirkussen bereits seit Jahren verboten. Wir wollen die Qual der Wildtiere im Zirkus auch bei uns beenden. Die BVVen der Bezirke Steglitz-Zehlendorf und Treptow-Köpenick haben in den Jahren 2015 und 2016 einem Verbot zugestimmt. In Lichtenberg liegt ebenfalls ein Antrag zur Beschlussfassung vor.
Elefanten, die einen Kopfstand machen oder Bären, die Fahrrad fahren – das ist Tierquälerei und muss endlich der Vergangenheit angehören. Wilde Tiere haben im Zirkus nichts zu suchen. Sie werden häufig in viel zu kleinen Gehegen und Käfigen gehalten und leiden unter den Transportbedingungen. Und, keine Sorge vor Langeweile – es gibt Zirkusunternehmen, die allein durch ihre Akrobaten und Showeinlagen überzeugen.
Die BVV möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, Zirkussen, die wildlebende Tierarten, beispielsweise Affen, Großkatzen, Kamele, Elefanten und Bären, vorführen oder zur Schau stellen, im Bezirk keine öffentlichen Stellplätze mehr zur Verfügung zu stellen.
Dem Bezirksamt wird empfohlen, die privaten Besitzerinnen und Besitzer von in Frage kommenden Grundstücken darüber zu informieren und sich bei ihnen dafür einzusetzen, dass Zirkusse mit Wildtieren zukünftig nicht mehr auf diesen Grundstücken gastieren dürfen.
Begründung:
Die Bundestierärztekammer hatte bereits im Jahre 2010 ein generelles Verbot von Wildtieren im Zirkus auf Reisen gefordert. In 17 europäischen Staaten ist das Vorführen von wildlebenden Tierarten verboten bzw. stark eingeschränkt. Die BVVen der Bezirke Steglitz-Zehlendorf und Treptow-Köpenick haben in den Jahren 2015 und 2016 einem Verbot zugestimmt. In Lichtenberg liegt ein Antrag zur Beschlussfassung vor.
Die „Kunststücke“, die die Tiere zeigen, sind nicht arttypisch und werden mit quälenden Methoden eingeübt. Die Unterbringung in oft zu engen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die mit Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen und Krankheiten der Tiere. Eine ständige tierärztliche Betreuung ist durch die wechselnden Gastspielorte kaum gewährleistet.
Quelle: Drucksache – 0179/VIII.
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