Seit zwei Jahren existiert nun der Klimarat in Marzahn-Hellersdorf. Der Rat, der 2022 durch einen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ins Leben gerufen wurde, beschäftigt sich damit wie Klimaschutz und Klimabildung auf kommunaler Ebene und mit der Beteiligung von Bürger*innen funktionieren kann. Aber was genau macht der Klimarat eigentlich?
Zum Beginn der Sitzungen werden immer neue Gäste eingeladen, die ihre Organisationen oder Ideen zum Umweltschutz vortragen können. Dieses Mal war ein Vertreter vom „Murks? Nein danke! e.V.“ dabei. Ein Verein, der sich vor allem mit geplanter Obsoleszenz beschäftigt, also der bewussten Verkürzung der Lebensdauer von Produkten. Ihre Themen fasste er im Verlauf des Vortrags selbst unter den Punkten „urbane Reparaturkultur“ und „Ressourcenschutz als Klimaschutz“ zusammen. Ein besonderes Anliegen war ihm der Klimatag in Pankow, dessen Organisation und Konzept auch für andere Berliner Bezirke spannend sein könnte.
Ebenfalls mit dabei waren Vortragende des Projektes „Heißes Hellersdorf“, die ihre Umweltschutzprojekte in drei Quartieren des Bezirks vorgestellt hatten. Diese reichten vom pflanzen von Hochbeeten, über das Erstellen einer Hitzekarte durch Passantenumfragen, bis zu Workshops und Klimatalks.
Der Letzte und zugleich wichtigste Punkt auf der Tagesordnung ist die Arbeit in den Arbeitsgemeinschaften, in denen für vier Themenfelder konkrete Ideen und Maßnahmen erarbeitet werden sollen, für dessen Umsetzung dem Klimarat auch ein Budget zur Verfügung steht. Dieses Mal haben wir uns an der AG Mobilität beteiligt, bei der die Themen sichere Schul- und Radwege, mehr diebstahlsichere Abstellplätze für Fahrräder und schnellere Meldesysteme für Bürger*innen bei Problemzonen im öffentlichen Raum besprochen wurden.
Die AG Klimabildung hatte sich unterdessen vor allem damit beschäftigt, wie man die Bildung im Bereich Klimaschutz an den Schulen stärken und als langfristigen Prozess festigen kann. In der AG Quartier und Klimaanpassung hatte man mit unter anderen mit einem Vertreter der Wohnungsgenossenschaften über die Errichtung von „Tiny Forests“ gesprochen und an welchen Stellen diese im Bezirk möglich wären. Ein „Tiny Forest“ ist ein mit einer hohen Dichte auf kleiner Fläche angepflanzter Wald, der vor allem in Großstädten mit wenig Platz ein paar grüne Flecken schaffen soll. Wir freuen uns, dass damit ein weiterer von uns im Bezirksparlament beschlossener Antrag in die weitere Prüfung geht und wir hoffentlich bald den ersten Tiny Forest bei uns in Marzahn-Hellersdorf haben.
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