Die Informationsveranstaltung zu den „Perspektiven für das Wernerbadgelände“ im Gemeindesaal von St. Martin am 22.09.14 wird vielleicht einmal eine historische Bedeutung bekommen, da hier erstmals davon gesprochen wurde, dass nur das Gelände, nicht aber der Wernersee verkauft werden soll. Das könnte das positive Ergebnis der Festlegung sein, die seit kurzem die Berliner Wasserbetriebe verpflichtet, den Rückbau der Badeeinbauten im Wernersee vorzunehmen, der bislang dem Investor aufgebürdet worden war.
Wenn sich diese Nachricht bewahrheiten sollte, wäre das ein großer Erfolg von Bündnis 90/Die Grünen und der Bürgerinitiative, die gemeinsam versuchen, den überdimensionierten Bebauungsplan für das Gelände in letzter Minute noch zu verhindern.
Die Bündnisgrünen auf dem Podium wurden von Nickel von Neumann und Maria Hartwig vertreten, für die BI sprach Volker Pliquett, die Position des NABU vertrat Andreas Ratsch. Moderiert wurde die Verstaltung von Silke Gebel (Umweltpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus.
Die Diskussion ging vor allem um den Wunsch der Anwohner des Wernerseegeländes, den B-Plan 10 – 63 abzuspecken, bevor er beschlossen wird. Ein besonderes Anliegen der Anwohner ist die Verhinderung des geplanten Baus von zwei und sogar dreigeschoßigen Gebäuden, die dem Character des Wohngebiets widersprechen. Mit unguten Ahnungen verfolgen die Anwohner derzeit die Straßenbauarbeiten, die zur Verbreiterung der Ernst-Haeckel-Str. vorgenommen werden. Der Verdacht besteht, dass mit dieser Baumaßnahme von der Bäderverwaltung die (geheime!) Absicht verbunden ist, die Grundstücksfläche des Areals unter die Marke von 3 ha zu drücken, um einschränkende Bestimmungen umgehen zu können, die für Kleinflächenbebauung nicht gelten.
Große Versprechungen konnten die bündnisgrüne BVV-Fraktion mit nur 4 Verordneten in der Bezirksverordnetenversammlung nicht machen und mussten sich deshalb auch die Unmutsbekundungen aus dem Publikum anhören. Letztlich wurde aber positiv gewertet, dass die Grünen die einzige Partei sind, die sich konsequent gegen einen Verkauf des ehemaligen Badgeländes ausgesprochen haben und den Wernersee als öffentlichen Park für die Allgemeinheit erhalten wollen.
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