
Frontex-Einsätze auf See
Europaparlament schiebt Abdrängung von Flüchtlingsbooten einen Riegel vor
Einen Tag vor dem Jahrestag der Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU hat der Innenausschuss des Europaparlaments heute Abend über die neuen Regeln für Frontex-Einsätze auf See abgestimmt. Damit hat das Parlament seine Position für die Verhandlungen mit dem Rat über den Umgang mit Flüchtlingsbooten und die Rettung von Flüchtlingen festgelegt [1]. Ska Keller, migrationspolitische Sprecherin der Grünen im Europaparlament, erläutert:
“Mit der Abstimmung hat das Parlament dem Rat klare Vorgaben gemacht: Die europäische Grenzschutzagentur Frontex muss sich an internationales Recht halten. Sie darf Flüchtlinge nicht pauschal zurückweisen. Damit schiebt das Parlament der Praxis von Frontex, Flüchtlingsboote von den europäischen Küsten einfach abzudrängen, einen Riegel vor. Wir Grüne haben durchgesetzt, dass Frontex künftig in jedem Einzelfall prüfen muss, ob ein Bootsflüchtling Schutz in der EU braucht.
Auch bei der Rettung von Flüchtlingen hat das Parlament eine klare Botschaft an die Mitgliedsstaaten formuliert: Bei Frontex-Einsätzen muss es gemeinsame und für alle verbindliche Regeln zur Seenotrettung von Flüchtlingen geben. Dass Mitgliedsstaaten Menschen nicht retten, weil sie nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen wollen, darf es in der EU nicht mehr geben. Die EU muss ihrem Friedensnobelpreis endlich gerecht werden, gerade wenn es um Flüchtlinge geht.”
[1] Der Rat wird seine Position voraussichtlich ebenfalls diese Woche abstimmen. Die Verhandlungen zwischen Parlament und Rat sollen noch vor der Weihnachtspause beginnen.
Verwandte Artikel
Einwohnerantrag zum Helene-Weigel-Platz
In der März-Sitzung des Bezirksparlaments haben Anwohnende dem Parlament einen Antrag überreicht, für den sie mehr als 2.000 Unterschriften gesammelt haben. In diesem Antrag fordern die Anwohnenden um den Helene-Weigel-Platz einen Bebauungsplan für die dort geplanten neuen Hochhäuser. In der Vergangenheit haben die Fraktionen der CDU und SPD einen solchen Bebauungsplan abgelehnt.
Ursprünglich sollten neue Hochhäuser mit bis zu 18 Stockwerken in der Nähe des Platzes entstehen. Dafür sollte das Nahversorgungszentrum abgerissen werden. Seitdem diese Pläne publik wurden, haben sich Anwohnende – zusammen mit unserer grünen Fraktion – dagegen gewehrt. Dabei konnte bereits erreicht werden, dass die Pläne angepasst wurden. Die geplanten Türme wurden damit auf 10-15 Etagen gestutzt.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Zum Gedenken an Femizide im Bezirk
Gemeinsam mit den Fraktionen der SPD und der Linken hat unsere bündnisgrüne Fraktion im Bezirksparlament einen Antrag zum Gedenken an Femizide in Marzahn-Hellersdorf eingebracht und erfolgreich beschlossen. Hierfür sollen nach Femiziden an Bürgerämtern oder Rathäusern eine Figur oder eine lilafarbene Stele aufgestellt werden und somit Orte des Gedenkens für die Opfer geschaffen werden.
Nach Femiziden geht der Großteil der Bevölkerung schnell wieder zum Alltag über. Mit den Stelen oder Figuren soll das Gedenken und der Kampf gegen die Gewalt an Frauen im Alltag sichtbar werden. Erst im Januar diesen Jahres wurde in Marzahn wieder eine Frau Opfer eines Femizids, als ihr Ex-Partner sie laut Informationen des rbb mit Dutzenden Messerstichen ermordet haben soll.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Wir stehen an der Seite der Ukraine
Im März 2022 haben unsere bündnisgrüne Fraktion zusammen mit anderen Fraktionen im Bezirksparlament in einer Resolution den Völkerrechtsbruch von Wladimir Putin aufs Schärfste verurteilt. Wir haben uns damals klar dafür ausgesprochen, dass Demokratie, Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht der Völker nicht verhandelbar sind. Unsere damalige Resolution wollen wir nun – drei Jahre später – nochmal erneuern. Wir stehen fest an der Seite der Ukraine und sie muss in der Lage sein, sich zu verteidigen.
weiterlesen »
Weiterlesen »