Taubenschlag soll Bestandregulation tierfreundlich ermöglichen

Durch einen überfraktionellen Antrag vom April 2022 erhält Hellersdorf nun den berlinweit ersten Taubenschlag. Dafür soll noch in diesem Jahr in der Nähe des Alice-Salomon-Platz in Hellersdorf ein Container aufgestellt werden. Darin sollen die Tauben ihre Eier legen, die dann durch künstliche Eier ausgetauscht werden. Es ist gerade auch im Vergleich zu den Alternativen die wohl tierfreundlichste Variante des Taubenmanagements. Wir freuen uns, dass durch unser grünes Engagement, dieses Pilotprojekt nun hier im Bezirk umgesetzt wird.

In Berlin leben bis zu 19.000 Stadttauben. Der Taubenschlag geht auf ein Konzept zum Taubenmanagement vom April 2023 zurück. Allerdings denkt man im Senat schon vor dem Anlauf des Projekts über eine Ausweitung nach. Man plant aktuell sowohl den Einsatz von „Taubenpillen“, als auch die Ansiedlung von Greifvögeln, zu prüfen. Allerdings bringen vor allem die Pillen viele Probleme mit sich. Die Verabreichung des darin enthaltenen Wirkstoffes Nicarbazin könnte gegen den Artenschutz verstoßen und für einen solchen Tierversuch benötige man eine Genehmigung. Darüber hinaus könnte man auch wilde Tauben und Enten unabsichtlich mit behandeln und Fressfeinde würden die Medikamente ebenfalls mit aufnehmen. Die Ansiedlung von Greifvögeln würde das Problem ebenfalls kaum langfristig lösen. Selbst wenn es gelingen sollte eine hohe Anzahl an Wanderfalken oder anderen Fressfeinden anzusiedeln, ist davon auszugehen, dass die Tauben dies mit noch mehr Nachwuchs kompensieren könnten.

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