Auf Initiative der Linksfraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat sich das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf an die Berliner Forsten gewandt und eine Prüfung des Areals in der Langhoffstraße 9 auf den Charakter als Waldfläche beantragt. Das dortige Grundstück ist offiziell ein Baugrundstück und befindet sich in der Verwaltung des landeseigenen Berliner Immobilienmanagements (BIM). Auf der Fläche eines vor vielen Jahren abgerissenen Kindergartens ist über die Jahre ein Wald entstanden. Deswegen haben wir die Initiative ergriffen und gemeinsam einen Antrag eingereicht. Damit sollte die Frage geklärt werden, ob es sich dabei um einen Wald nach dem Gesetz handelt. Die zeitnahe Prüfung war wichtig, bevor die BIM die Vermarktung als Baufläche fortsetzt.
Dem Bezirksamt wurde nun das Ergebnis der Prüfung zugesandt. Darin heißt es: Im Rahmen eines Ortstermins wurde die Fläche besichtigt. Ein Betreten war aufgrund der Einzäunung nicht möglich. Dennoch, auch unter Zuhilfenahme eines aktuellen Luftbildes, konnte festgestellt werden, dass in diesem Bereich ächig Bäume der Baumarten Birke und Pappel sowie vereinzelt Eiche und Kiefer stehen. Im Unterstand waren unter anderen noch die Baumarten Linde, Hainbuche, Kastanie und Buche zu nden. Mit einer Fläche von über 6.000m2 ist eindeutig eine Größe erreicht, die eine Waldeigenschaft rechtfertigt. Die eingezäunte Fläche Langho straße 9 in 12681 Berlin ist Wald im Sinne des § 2 Abs. 1 Gesetz zur Erhaltung und P ege des Waldes (Landeswaldgesetz- LWaldG) vom 16.September 2004 (GVBl. 40/2004 S 391) […]“
Das Bezirksamt muss jetzt schnell handeln. Die Vermarktung der Waldfläche muss von der BIM gestoppt werden. Alle notwendigen Maßnahmen zur Sicherung dieses Grundstücks und dem Schutz der dortigen Lebewesen müssen zügig angegangen werden. Eine Bewirtschaftung des Waldes durch die Berliner Forsten sollte von der BIM angestrebt werden.
Dazu erklärt Pascal Grothe, Klima- und Umweltpolitischer Sprecher der Bündnisgrünen Fraktion:„Die zunehmende Bebauung steht immer wieder im Flächenkonflikt mit wichtigem Stadtgrün. Umso erfreulicher ist es, dass es uns gelungen ist, den Langhoff-Wald als solchen zu identifizieren und damit den Schutz des Gebietes auf den Weg zu bringen. So bieten wir dem dortigen Artenbestand Schutz und erhalten eine natürliche Klimaanlage in der Nachbarschaft, die gerade als Anpassung auf die Folgen der Klimakrise wichtig ist.
“Bjoern Tielebein, Stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Linksfraktion ergänzt:„Grüne Oasen inmitten der Wohngebiete helfen das Stadtklima zu verbessern. Sie sind Rückzugsräume für unterschiedliche Lebewesen und leisten einen unschätzbaren Beitrag für saubere Luft in unserer Stadt.Landeseigene Baugrundstücke werden in unserem Bezirk immer knapper. Die Sicherung von Flächen für die soziale und ökologische Infrastruktur sollte jetzt Vorrang haben. Hierbei muss sorgfältig geprüft werden, ob die sich über Jahre entwickelte Flora und Fauna einer Bebauung entgegensteht. Im Falle der Langhoffstraße 9 steht der Schutz dieser Waldfläche der Nutzung als Bauland grundsätzlich entgegen. Eine Untersuchung in Sachen Artenschutz steht noch aus. Eine teilweise öffentliche Zugänglichkeit des Geländes sollte ebenfalls geprüft werden.“
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