Am 29. März 2018 kamen auf Einladung des bündnisgrünen Kreisverbands Marzahn-Hellersdorf klima- und umweltpolitische Akteure und interessierte Gäste aus unserem Bezirk zu einem Fachgespräch zusammen, um mit Georg Kössler, dem klimapolitischen Sprecher der bündnisgrünen Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus sowie Herrn Zander, dem Klimaschutzbeauftragten von Marzahn-Hellersdorf zu besprechen wie wir beim Klimaschutz vorankommen. Denn Berlin steht beim Klimaschutz vor großen Herausforderungen, die große Ideen verlangen. Wenn wir bis 2050 gemäß unseren nationalen und internationalen Verpflichtungen „klimaneutral“ werden wollen, brauchen wir mehr Engagement, damit die Energiewende in Berlin auch endlich ankommt. Denn statt den erforderlichen 600.000 Tonnen CO2-Reduktion pro Jahr ist der Ausstoß zuletzt unter Rot-Schwarz sogar noch angestiegen.
Mit dem von Rot-Rot-Grün nach Jahren des Wartens beschlossenen Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm 2030 (BEK) gibt es nun endlich den Klima-Fahrplan. Ganz bis ins Ziel wird uns dieses Maßnahmenpaket – welches auf Ordnungspolitik verzichtet – sicher nicht bringen, wie Georg Kössler berichtet. Aber die nächsten Schritte in allen Sektoren – Verkehr, Energie, Gebäude, Wirtschaft usw. – sind nun Parlamentsbeschluss und müssen vom Senat umgesetzt werden. Die Stadtwerke wurden bereits gestärkt und der Kohleausstieg beschlossen. Der Ausbau der Fotovoltaik (PV) wurde in Berlin bereits 2017 verdreifacht und wir sind flächenbezogen nun sogar bundesweiter PV-Spitzenreiter. Das Modell „Mieterstrom“ schafft es, Ökologie, Ökonomie und Soziales zu verbinden. Damit profitieren endlich auch Menschen, die zur Miete wohnen – immerhin 87 Prozent in Berlin – von günstigerem Öko-Strom. So setzen wir ein Ausrufezeichen und machen eine „Energiewende à la Berlin“. Für den Klimaschutz brauchen wir auch eine Verkehrswende. Das Angebot des ÖPNV und die Radinfrastruktur soll so verbessert werden, dass endlich auch diejenigen auf ihr Auto verzichten, die es zwar wollen, aber noch nicht können oder sich nicht trauen.
Für Marzahn-Hellersdorf kann Herr Zander berichten, dass vier Bezirke (Spandau, Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf) schon mit der Maßnahmenplanung in einer gemeinsamen Klimaschutz-Kooperationsvereinbarung mit dem Senat gestartet sind. In Zusammenarbeit mit den Berliner Stadtwerken werden in diesem Rahmen derzeit alle Dächer der öffentlichen Gebäude für Photovoltaik geprüft. Der Bereich Facility Management bringt sich dabei gut ein und wünscht sich ein personell weniger aufwendigeres Anmeldeverfahren für die Direktvergabe von Aufträgen.
Für die Energieberatung eröffnet im April der zweite Standort am Balzer Platz. Einfamilienhausbesitzer können sich hier von Expert*innen der Verbraucherzentrale beraten lassen wie sie Energie eingesparen können. Am Gut Hellersdorf soll ein Projekt in Kooperation mit der Humboldt Universität zur Stadtgrünentwicklung und Klimaanpassung durchgeführt werden, was für die Bauplanung leider etwas zu spät kommt. Für das Mobilitätskonzept Marzahn-Hellersdorf soll in einem ersten Schritt der eigene Fuhrpark der Verwaltung umgestellt werden und es wurden Versuche unternommen Rufbussysteme wir Berlkönig oder Via-Transportation für Marzahn-Hellersdorf zu gewinnen, was bisher leider nicht erfolgreich war. Immerhin ist es gelungen zu erreichen, dass sich Marzahn-Hellersdorf mit seinen öffentlichen Dienstgebäuden an einem Ladeinfrastrukturprojekt für Elektroautos beteiligt.
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