Die jugendpolitischen SprecherInnen der Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf von Berlin, Konrad Fonfara (SPD), Ilka Maikowski (CDU), Christian Fender (Bündnis90/Die Grünen) und Bjoern Tielebein (DIE LINKE), erklären:
Der Jugendhilfeausschuss hat am 11. November 2009 über die Zuwendungen zur Förderung von Projekten Freier Träger der Jugendhilfe für das Jahr 2010 entschieden.
Dem waren mehrfache Beratungen der AG-Zuwendungen des Ausschusses, dem VertreterInnen aller Fraktionen und unbefangene BürgerInnendeputierte angehören, über den Vorschlag des Jugendamtes
vorausgegangen.
Dieser war aus Sicht aller Fraktionen eine sehr gute Grundlage der anschließenden Beratungen. Wir danken den MitarbeiterInnen desJugendamtes sehr herzlich für die sehr gute Zusammenarbeit. Diese Verlief zwischen allen Beteiligten äußerst fachlich und solidarisch im Sinne einer vielfältigen und zwischen den Regionen ausgewogenen Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk.
Den zur Verfügung stehenden Mitteln in Höhe von 952.000,- € standen Projektanträge von insgesamt mehr als 2,8 Millionen € gegenüber.
Bereits zu den Haushaltsberatungen hatte sich der Jugendhilfeausschuss geeinigt, die Zuwendungen für die Projekte der Familienhilfe in den Stadtteilen im Doppelhaushalt 2010/2011 gesondert einzustellen. Hierdurch soll die kontinuierliche und vertiefende Arbeit der Projekte gesichert werden. Die 2009 geförderten Familienzentren werden auch im Jahr 2010 ihre Arbeit fortsetzen können. Die Fraktionen haben sich gemeinsam mit den BürgerInnendeputierten darauf verständigt, im kommenden Jahr das Projekt „Neue Wege für Jungs“ in die Förderung aufzunehmen. Wir wollen damit einen
Schwerpunkt bei der geschlechterdifferenzierten Jugendarbeit setzen und einer zusätzlichen Problemstellung in diesem Bereich Rechnung tragen. Ziel des Projektes ist es, zum Teil tradierte Rollenbilder bei Jungen und jungen Männern in Frage zu stellen und diesen mit neuen Perspektiven, im Besonderen auch in der Berufsplanung durch Praktika, entgegen zu wirken.
Auch im Jahr 2010 werden die drei Streetworkprojekte in gleicher Höhe weiter gefördert. Ebenso erhält das Projekt „Zirkus Cabuwazi“ auch im nächsten Jahr eine Förderung. Um eine Vielfältige Partizipationsarbeit für Kinder und Jugendliche im Bezirk zu stützen, werden auch im kommenden Jahr beide Projekte, das Kinder- und Jugendbüro und WEP, durch das Jugendamt mit einer Zuwendung bedacht. Wir wollen damit das hohe Niveau der jetzigen Arbeit in Marzahn-Hellersdorf auch weiterhin gewährleisten.
Wir haben uns gemeinsam darauf verständigt, die ursprüngliche Anschubfinanzierung des „Cafe Wandelbar“ in Kaulsdorf auch im nächsten Zuwendungszeitraum fortzusetzen. Dieses Projekt konnte durch die Förderung der letzten zwei Jahre in seiner Arbeit zusätzlich gestärkt werden und soll auch weiterhin mit einer geminderten Förderung sein Fundament sichern können.
In de Region Hellersdorf-Ost/Mahlsdorf wollen wir 2010 die Arbeit der „Naturschutzstation Schleipfuhl“ verstärkt unterstützen. Die wichtige Umweltbildung für Kinder und Jugendliche aus dem Kiez und immer
häufiger ganzen Schulklassen muss auf stärkere Füße gestellt werden.
Ebenso möchten wir in dieser Region das SchülerInnenzentrum „Kraftwerk“ intensiver fördern als im vergangen Jahr. Das offene Haus des Verbund e.V., in dem auch das SchülerInnenzentrum angesiedelt ist, ist nicht nur Anlaufpunkt für viele Kinder und Jugendliche aus den dortigen Stadtteilen, sondern leistet durch sein vielfältiges soziales Engagement auch einen wichtigen Beitrag zur Familien- und Sozialarbeit im Kiez.
Die jugendpolitischen SprecherInnen stellen fest, dass die Zuwendungsbeschlüsse für das Jahr 2010 sowohl der fachlichen Schwerpunktsetzung der Förderungskriterien als auch den sich verändernden Realitäten im Bezirk Rechnung tragen. Wir haben die kontinuierliche Arbeit der Projekte gesichert und trotz der knappen Mittel neue Akzente setzen können.
Dennoch wollen wir auch in diesem Jahr ausdrücklich unterstreichen, dass die zur Verfügung stehenden Mittel für die präventive Arbeit im Kinder- und Jugendbereich nicht ausreichen, um dem Bedarf entsprechend Projekte zu fördern.
Der Bezirk muss dringend eine Debatte darüber anstrengen, wie diesem Zustand entgegen gewirkt werden kann. Die Stärkung der sozialen Arbeit für Kinder und Jugendliche, um diesen gegenüber neue Perspektiven aufzuzeigen und Unterstützung zu leisten, darf nicht nur als „freiwillige Aufgabe“ betrachtet werden. Der gesamte Bezirk ist gefordert, sich dieser Situation zu stellen.
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Ute Bonde warnt vor den Folgen eines Planungsstopps für die Verkehrslösung Mahlsdorf
Zum gestrigen Bürgerdialog zur Verkehrslösung Mahlsdorf erklären Maren Tepper, Bundestagskandidatin für Marzahn-Hellersdorf, und Stefan Ziller, Abgeordneter für Mahlsdorf und Kaulsdorf:
Bündnis 90/Die Grünen begrüßen die klaren Worte von Verkehrssenatorin Ute Bonde im Bürgerdialog in Mahlsdorf zur Verkehrslösung Mahlsdorf. Die von BVG und Senat geplante Verkehrslösung Mahlsdorf mit dem Ausbau der Tram in der Hönower Straße und einer neuen Verkehrsführung für den Autoverkehr ist objektiv die beste der geprüften Varianten. Im Bürgerdialog erklärte die Verkehrssenatorin dem Publikum, dass die Prüfungen anhand objektiver Kriterien erfolgt sind. Diese Kriterien sind Bundesrecht und ändern sich nicht, egal ob in Berlin Bündnis 90/Die Grünen oder die CDU die Verkehrsverwaltung führen. Eine erneute Prüfung würde zu dem gleichen Ergebnis führen. weiterlesen »
Weiterlesen »
Bündnis 90/Die Grünen Marzahn-Hellersdorf erschüttert über Tötungsdelikt in Marzahn
Der Kreisverband und die BVV-Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Marzahn-Hellersdorf zeigen sich zutiefst bestürzt über das Tötungsdelikt, bei dem am Sonntag eine Frau und zwei Kinder tot in Marzahn aufgefunden wurden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei laufen auf Hochtouren, während der mutmaßliche Täter, der Lebensgefährte der getöteten Frau, laut Mitteilungen von Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag in Baden-Württemberg festgenommen wurde. weiterlesen »
Weiterlesen »
Taubenschlag soll Bestandregulation tierfreundlich ermöglichen
Durch einen überfraktionellen Antrag vom April 2022 erhält Hellersdorf nun den berlinweit ersten Taubenschlag. Dafür soll noch in diesem Jahr in der Nähe des Alice-Salomon-Platz in Hellersdorf ein Container aufgestellt werden. Darin sollen die Tauben ihre Eier legen, die dann durch künstliche Eier ausgetauscht werden. Es ist gerade auch im Vergleich zu den Alternativen die wohl tierfreundlichste Variante des Taubenmanagements. Wir freuen uns, dass durch unser grünes Engagement, dieses Pilotprojekt nun hier im Bezirk umgesetzt wird.
weiterlesen »
Weiterlesen »